Senioren in der Politik
In Deutschland gibt es immer mehr Senioren, da wundert es einen eigentlich nicht, dass eben diese etwas in der Politik bewegen. Häufig werden Demonstrationen und auch Wahlen darauf begründet, dass viele junge Teilnehmer vertreten sind. Doch wie sich zeigt, ist die politische Macht der Senioren wenigstens gleichbedeutend. Der Mut zu Veränderungen ist auch bei ihnen vorhanden und die Mehrheitsverhältnisse zwischen Jung und Alt verändern sich. Für die zunehmende Zahl an Senioren werden immer mehr Wahlangebote gemacht, denn die Parteien sind sich des großen Einflusses bewusst und darauf wird aufgebaut. Neben den Senioren-Stammtischen der CDU oder SPD folgen auch bei mehren kleineren Parteien die meist eher als „Jugendparteien“ bekannt sind wie z.B. die Piratenpartei bei der sich die „AG Senioren“ gebildet hat, dem Trend. Zunehmend engagieren sich Senioren in dieser Arbeitsgemeinschaft, die bundesweit anwachsen soll. Dort bringen sie ihr Wissen aus mehreren Jahrzehnten Berufs- und Lebenserfahrung ein und erarbeiten Parteipositionen zu bisher unangerührten Themen wie Umwelt und Bildung.
Doch nicht nur bei einzelnen, bekannten Parteien vertreten Senioren ihre Meinung, sondern auch mit der Bildung einer ganz neuen Partei, wie der Rentner Partei Deutschland, die im Jahre 2002 gegründet wurde und bis heute besteht. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Politikfeldern der Altersvorsorge, der Gesundheit und der Bildung. Generell ist das Programm der Partei auf eine Absicherung des Ruhestandes für alle Generationen und der Beibehaltung eins Sozialstaats ausgelegt. Neben der Rentner Partei Deutschland gibt es aber natürlich auch viele weitere Parteien und auch die Seniorenstammtische beschäftigen sich aktiv in der Politik, nicht nur für Senioren, sondern auch für alle Anderen.
Des Weiteren nehmen immer mehr Senioren an Demonstrationen und Protesten teil um ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen, wie zum Beispiel bei Demonstrationen gegen Atomkraft oder Mieterhöhungen. Der Wille etwas zu bewirken ist vorhanden und wird durch Besetzungsaktionen wie beispielsweise bei einem Berliner Seniorenclub, der einen Ort für den dortigen Seniorentreff bot jedoch abgeschafft werden sollte, immer wieder verdeutlicht. Dort versammelte sich die betroffene Seniorengruppe und besetzte tagelang den Seniorenclub um so der Schließung entgegenzuwirken. Dies stützt die These des Protestforschers Simon Teune: „Die Lebensphase Rente wird nicht mehr mit von dem Gefühl begleitet, das Leben sei vorbei, sondern von gesellschaftspolitischem Engagement“.
Hierbei wird klar erkennbar, dass Senioren eine sehr bedeutsame Stellung in der Politik einnehmen und somit nicht nur den Willen für Verbesserungen für ihre Altersgruppe zu repräsentieren, sondern auch um etwas zu bewirken. Und dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Teilnahme an AGs oder Seniorenstammtischen innerhalb von Parteien, das aktive Mitwirken in spezialisierten Parteien oder bei Protesten und Demonstrationen. Doch eins ist sicher: der Einfluss der Senioren ist groß und wichtig für die gesamte Gesellschaft.