Wie schütze ich mich vor Kriminalität

Wie schütze ich mich vor Kriminalität – in meinem Haus und außerhalb?

Immer öfters sind Senioren von kriminellen Taten betroffen, sowohl in ihren eigenen vier Wänden, als auch unterwegs. Von unseriösen Angeboten von Vertretern an der Tür, körperliche Gewaltanwendung beim Diebstahl, betrügerische Kaffeefahrten über Abzocke durch E-Mails oder Telefonate, inzwischen gibt es so viele Wege auch Senioren zu betrügen, dass es sehr wichtig ist sie zu kennen und vor zu wissen wie man ihnen begegnet. Und das geht gut durch besinnliches Nachdenken und mit einigen Verhaltensmaßnahmen, die man nur kennen muss, um sich ein bisschen mehr Sicherheit im Alltag zu ergattern.

Im Allgemeinen ist es natürlich wichtig, dass man nicht gleich jedem blind vertraut, deshalb ist ein gesundes Misstrauen von Vorteil. „Gesund“ heißt in diesem Falle aber auch, dass man sich ruhig noch die zu schwere Einkaufstasche von einer netten Person nach Hause tragen lassen darf, wenn man dieser vertraut. Man sollte also nicht gleich allen Menschen mit tiefstem Misstrauen begegnen, aber eine gewisse Portion Vorsicht ist immer angebracht.

Außerdem sollte man sich auch das Selbstbewusstsein zulegen bewusst „Nein“ zu sagen, wenn man etwas nicht will. Wenn man bei diesem konsequenten Nein bleibt, lassen sich dadurch nämlich schon viele lästige Vertreter abwimmeln. Wachsam zu sein spielt natürlich auch eine große Rolle und zusätzlich ist es ratsam persönliche Daten nicht einfach an Fremde hinauszugeben. Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist, dass man keine Fremden ins Haus lässt, zumindest nicht, wenn man allein zu Hause ist. Ein nicht angeforderter Klempner kann nämlich schnell in ein fremdes Haus gelangen, wenn er nur überzeugend oder dreist genug ist. Dieser macht dann entweder nicht vorhandene Arbeit bzw. repariert etwas nicht richtig und fordert dann trotzdem sein Geld ein, vielleicht sogar durch Bedrohung. Deshalb ist es immer ratsam, dass man zu dem Zeitpunkt eine weitere Person im Haus hat, die entweder den „Klempner“ erst gar nicht reinlässt, oder zumindest dafür sorgt, dass die Arbeit richtig gemacht wird und Nichts und Niemand zu Schaden kommt.

Wenn man sein zu Hause direkt sicherer machen möchte ist es wichtig, dass man einige Sicherheitshinweise immer beachtet. Diese wären zum Beispiel, dass man alle Eingänge, also sowohl Fenster, als auch Türen und Terrassentüren abschließt, selbst wenn man nur kurz das Haus verlässt. Nützlich ist auch die Haus- oder Wohnungstür gleich zweifach abzuschließen, dann ist es wesentlich schwerer das Schloss zu knacken. Dementsprechend sollte man auch darauf achten, dass man Fenster nie gekippt lässt, auch wenn man nur kurz weg geht, denn offene bzw. halboffene Fenster können Einbrecher leicht öffnen und dann in das Haus eindringen. Rollläden sollte nur nachts geschlossen werden und möglichst nicht bei Tag, denn dies symbolisiert den potentiellen Einbrecher Abwesenheit, die sie eventuell ausnutzen könnten.

Des Weiteren kann man sich und sein Eigenheim gut schützen, indem man nicht ganz so leichtfertig, wie vielleicht gewohnt die Tür aufmacht. Man kann beispielsweise erst durch den Türspion schauen, ob die Person vertrauenswürdig erscheint oder vorerst mit vorgelegtem Sperrriegel die Tür öffnen. Oftmals  sagen die Person einfach:  „Ich bin von…. darf ich reinkommen?“, bei dieser Phrase ist Vorsicht angebracht,  denn die Mitarbeiter von Behörden, der Polizei oder Versorgungsunternehmen wie zum Beispiel Wasserwerke weisen sich normalerweise unaufgefordert mit ihrem Dienst – bzw. Unternehmensausweis aus.  Sie können also nach solch einem Ausweis verlangen und wenn einer vorhanden ist können Sie diesen auch genauestens studieren und in Ruhe durchlesen. Wird der Gegenüber ungeduldig und möchte den Ausweis schnell wieder in der Tasche verstauen, ist höchste Vorsicht angesagt und man sollte vielleicht sogar direkt die Tür schließen und verriegeln.

Darüber hinaus ist es wichtig, nichts an der Tür zu kaufen, denn es gibt keine offizielle Verpflichtung zum Kauf, selbst dann, wenn man sich die Ware angesehen hat. Das gleiche gilt auch für Anzahlungen und man sollte sich auch nie ungewollt zu einer Unterschrift drängeln lassen.

Und wie ist man sicher, wenn man unterwegs ist? Auch dafür gibt es einige Tipps. Man sollte beispielsweise immer nur so viel Bargeld dabei haben, wie es nötig ist. Das heißt, wenn man nur einen kleinen Einkauf machen will, sollte man vorher lieber ein paar Geldscheine  aus dem Portemonnaie nehmen und sicher verstauen.  Wichtige Dinge, wie Papiere, die Hausschlüssel und das Portemonnaie sollten möglichst in einer Innentasche  der Jacke verstaut werden, sodass es nicht einfach ist, diese zu stehlen. Des Weiteren ist es nicht ratsam in der Öffentlichkeit sein Geld zu zählen, beispielsweise nachdem man etwas am Geldautomaten abgehoben hat. Man sollte immer darauf achten, dass man dabei nicht beobachtet wird. Ganz wichtig ist auch, dass man andere Menschen, auch gerne Passanten zur Hilfe zieht, wenn man das Gefühl hat verfolgt zu werden. Die meisten Menschen sind durchaus hilfsbereit und bieten dann gerne ihren Schutz an, man muss sie nur fragen. Falls man dennoch angegriffen wird, ist es ratsam insbesondere durch lautes Schreien auf sich aufmerksam zu machen, denn laut Erfahrungen der Polizei werden etwa drei Viertel aller Überfälle nur deshalb abgebrochen, weil sich das Opfer lautstark dagegen wehrt. Es lohnt sich also, wenn man es versucht!

Beachtet man schon nur einige dieser Hinweise, kann man auf jeden Fall etwas sicherer durch das Leben gehen und hat vielleicht auch gleich weniger Angst und mehr Spaß.